Wie Tiere, die aus ihrem Winterschlaf erwachen, müssen auch wir Menschen uns wieder den neuen Umweltbedingungen im Frühjahr anpassen. Für viele ist dies jedoch mit der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit verbunden, ein Zustand von Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zu Schwindel und Kreislaufproblemen.
Woher kommt die Frühjahrsmüdigkeit?
Unser Körper produziert im Winter mehr Melatonin (Schlafhormon) und weniger Serotonin (Glücks- oder Wachhormon). Wenn im Frühjahr die Tage länger und sonniger werden, stellt sich das Verhältnis dieser beiden Hormone um – es wird verstärkt Serotonin ausgeschüttet und die Produktion von Melatonin reduziert. Diese Umstellung kann unseren Körper stark belasten, und er reagiert mit Müdigkeit. Es dauert einige Zeit, bis sich das neue Verhältnis eingependelt hat.
Hinzu kommt, dass sich unser Organismus an den Winter gewöhnt hat und unsere Körpertemperatur etwas tiefer ist. Im Frühjahr schwanken die Temperaturen stark. Unsere Blutgefäße müssen sich mehr als sonst erweitern und verengen, was uns zusätzlich erschöpft. Außerdem sinkt bei steigenden Temperaturen der Blutdruck, da sich durch die Wärme die Blutgefäße weiten.
Sind alle Menschen davon betroffen?
Personen mit niedrigem Blutdruck sowie ältere und wetterfühlige Menschen spüren die Auswirkungen besonders.
Was kann man gegen Frühjahrsmüdigkeit tun?
- Wichtig ist, viel frische Luft zu tanken! Frische Luft versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und vertreibt die Müdigkeit. Wer nicht nach draußen kann, kann sich auch vor ein geöffnetes Fenster stellen und tief durchatmen!
- Man sollte sich auch viel dem Tageslicht aussetzen! So sorgen wir dafür, dass der Organismus mehr Glücks- und weniger Schlafhormone produziert.
- Mit Morgen-Gymnastik kurbeln wir unseren Kreislauf an. Auch Wechselduschen am Morgen bringen uns in Schwung!
- Allgemein sollten wir uns so oft wie möglich bewegen: Die Treppe benützen anstatt den Aufzug, beim Busfahren eine Haltestelle vor dem Ziel aussteigen und zu Fuss weitergehen, das Auto weiter weg parken als gewöhnlich – hauptsache Bewegung, und möglichst an der frischen Luft.
- Ausdauersportarten wie Joggen, Walken und Radfahren regen den Kreislauf zusätzlich an.
- Schwere und üppige Mahlzeiten belasten den Organismus und machen uns ebenfalls müde. Deshalb nimmt man besser mehrere leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt ein.
- Müdigkeit resultiert oft auch von zu wenig Flüssigkeit, deshalb sollte man viel trinken.
- Auch eine sanfte Fastenkur kann helfen. Mit einem Fastentag mit viel Kräutertee, Fruchtsäften, frischem Obst und Gemüse überwinden viele von uns die Frühjahrsmüdigkeit.
- Mit der Hormonumstellung im Frühling benötigt unser Körper oft mehr Vitamine und Proteine. Energieliefernde Lebensmittel, die unter anderem reich an Magnesium und B-Vitaminen sind, sind z.B. Vollkornreis, Hafer, Gerste, Soja, Kichererbsen, Bohnen, Linsen, Eier, Hühnchen, Thunfisch, Sardinen, Lachs, Spinat, Artischocke, Erbsen, Zwiebeln, Lauch, Papaya, Himbeeren und Feigen (frisch).
- Gelée Royale, Blütenpollen, Ginseng und Astragalus können uns die Energie und Vitalität zurückgeben, die wir für das tägliche Gleichgewicht benötigen.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.