Vitamin D ist auch als „Sonnenvitamin” bekannt, da der Körper nach einer Sonnenexposition selbst in der Lage ist, das Vitamin über die Haut zu synthetisieren. Beinahe 90% werden über die Einwirkung von Sonnenstrahlen in der Haut gebildet, es ist jedoch auch in verschiedenen Nahrungsmitteln wie manchen Fischarten (besonders in Matjes), Fischöl oder Eiern enthalten.
Um die notwendige Menge dieses Vitamins zu produzieren, ist es normalerweise ausreichend, den Körper drei Mal wöchentlich für 10 bis 15 Minuten der Sonne auszusetzen. Fehlt der Haut Sonnenlicht, produziert der Körper nicht genügend Vitamin D. Bei ca. 50% der Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern, die völlig gesund erscheinen, liegt ein Vitamin-D-Mangel vor. Dass die Produktion von Vitamin D über die Haut in vielen Fällen zu gering ist, liegt teilweise daran, dass immer mehr Schutzmaßnahmen gegen die Sonne getroffen werden. So blockiert ein Sonnenschutzfilter von „15” ungefähr 99% der Vitamin-D-Produktion der Haut.
Vitamin D ist für unser Immunsystem absolut notwendig. Nur wenn es ausreichend in unserem Körper vorhanden ist, werden die Killer-Zellen unserer Körperabwehr mobilisiert, um eindringende Viren und Bakterien bekämpfen zu können.
Unter den kürzer werdenden Tage und dem aufkommenden grauen, dämmrigen Herbst- und Winterwetter leiden viele Menschen, sie fühlen sich antriebslos und depressiv. Die sogenannte Winter- oder Lichtmangeldepression ist seit langem bekannt und betrifft Frauen viel häufiger als Männer. Fast jeder kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass der Genuss von Sonnenstrahlen sich positiv auf seine Stimmung auswirkt. Eine Studie der Washington University School of Medicine, St. Louis, USA, hat das bereits im Jahr 2006 wissenschaftlich belegt. Sie wies nach, dass ein deutlicher Zusammenhang gibt zwischen Vitamin-D-Mangel und gedrückter Stimmung besteht.
Neben seinem positiven Einfluss auf die Stimmung und das Immunsystem wirkt Vitamin D3 unterstützend für die Entwicklung und Erhaltung von Knochen und Zähnen sowie die Absorption und Verwertung von Kalzium und Phosphor. Die Einnahme von Kalzium in Kombination mit einem angemessenen Vitamin-D-Spiegel, einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann die Gefahr der Entstehung einer Osteoporose verringern. Dass Vitamin D auch für ältere Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) oder bei der Alzheimer-Krankheit eine Rolle spielt, findet unter den Forschern immer mehr Beachtung.
Vitamin D beeinflusst offenbar auch das Altern. Die FAZ berichtete Ende Oktober1 über eine Forschungsgruppe des amerikanischen Buck Institutes for Research on Aging2, die bei “... Versuchen an Fadenwürmer zeigten, dass Vitamin D die Lebensspanne verlängern kann. Vermutlich verhindert es, dass sich Proteine fehlerhaft falten, was im Alter häufig geschieht. Die Forscher nehmen an, dass diese Beobachtung allgemeingültig ist, also auch für den Menschen zutrifft.“
Zahlreiche Studien belegen, dass es für einen Vitamin-D-Mangel bestimmte Risikogruppen gibt, wie Frauen im gebärfähigen Alter oder ältere Personen, deren Fähigkeit für diese Hautsynthese abnimmt. Ein Erwachsener produziert im Alter von 70 Jahren ca. 75% weniger Vitamin D als ein Zwanzigjähriger.
Literatur: 1. FAZ, 30.10.2016, S. 57 2. Mark, Karla A. et al.: Vitamin D Promotes Protein Homeostasis and Longevity via the Stress Response Pathway Genes skn-1, ire-1, and xbp-1, Cell Reports , Volume 17 , Issue 5 , 1227 – 1237,Volltext im Internet abrufbar: http://www.cell.com/cell-reports/fulltext/S2211-1247(16)31362-6