Auszug aus einem Fachbeitrag von Dr. Michael Long, Natural Doctor, Kanada
Der menschliche Körper sammelt und konzentriert wesentliche Komponenten dort, wo sie gebraucht werden. Magnesium wird etwa zu 60 % im Knochen gefunden, zu 25 % im Muskel und die restlichen 15 % in den verschiedenen Flüssigkeiten und in weichem Gewebe. Das Magnesium im weichen Gewebe findet sich hauptsächlich in stoffwechselaktiven Organen wie dem Gehirn, dem Herzen und der Leber. Daraus kann man folgern, dass Magnesium wahrscheinlich die größte Rolle in Knochen und Muskeln beim Stoffwechsel im Inneren der Zellen spielt.
Magnesium kann ebenso wichtig für Knochen und Zähnen sein wie Kalzium. Kalzium verleiht Knochen seine Härte, aber es fördert nicht ihre Flexibilität. Harte Knochen ohne Flexibilität wären ähnlich wie Kreide - hart, aber spröde, und viel leichter zu brechen. Magnesium ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, den Knochen Flexibilität zu verleihen. Da Kalzium und Magnesium bei der Absorption im Darm konkurrieren, kann ein Zuviel des Einen zum Mangel des Anderen führen.
Während Kalzium an der Muskelkontraktion beteiligt ist, wirkt Magnesium konträr: Es ist verantwortlich für die Sperrung von Kalziumkanälen und verursacht Muskelentspannung. Menschen mit suboptimalen Werten sind daher anfälliger für Muskelschmerzen und Krämpfe. Besonders wichtig ist es, die weichen Blutgefäße um die Muskeln und den Herzmuskel um das Herz herum zu entspannen, was bedeutet, dass Magnesiummangel die kardiovaskuläre Gesundheit beeinträchtigen kann und so ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt entsteht.
Energieerzeugung ist die größte physiologische Rolle von Magnesium. Es ist an über über 300 Enzymreaktionen im Körper beteiligt. Einige der wichtigsten Rollen sind die Herstellung von ATP (Energieträger der Zellen) im Citrat-Zyklus, der Abbau von Zucker, um Energie zu liefern, und die Synthese von wichtigen biochemischen Komponenten einschließlich Proteinen, Fettsäuren und Nukleinsäuren. Auf dieser Grundlage ist es nicht überraschend, dass Magnesiummangel bei Menschen mit chronischer Müdigkeit und Stoffwechseldefiziten sehr häufig ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Referenzwert für den Magnesiumbedarf für Frauen ab 25 Jahren 300 mg pro Tag und für Männer je nach Alter zw. 350 und 400 mg pro Tag an. Einen etwas erhöhten Bedarf haben Schwangere und stillende Frauen. Der Bedarf erhöht sich auch bei starkem Schwitzen durch Leistungssport oder Hitzearbeit sowie bei Stress.
Man geht davon aus, dass zwischen 10 und 20 % der Gesamtbevölkerung einen Magnesiummangel aufweisen. Die Nationale Verzehrsstudie zeigt auf, dass ca. 29 % der weiblichen Bevölkerung nicht die empfohlene tägliche Magnesiumzufuhr erreichen. Insbesondere junge Frauen zwischen 14 und 24 Jahren sind gefährdet. In diesem Alter erreichen 56,4 % die Zufuhrempfehlungen nicht.
Viele Menschen haben einen Mangel an Magnesium allein aus dem Grund, weil sie durch ihre Nahrung nicht genug Magnesium zu sich nehmen. Magnesiummangel aufgrund anderer Faktoren, wie schlechte Absorption im Darm, schlechte Aufnahme in den Knochen, und Schwund in den Urin intensiviert sich mit dem Alter und verstärkt so Probleme, die in Zusammenhang mit einer mangelhaften Nahrungsaufnahme stehen.
Gesunde Menschen sollten sicher gehen, dass sie mit ihrer täglichen Ernährung alle wichtigen Nahrungsbestandteile zu sich nehmen, einschließlich Magnesium. Werden diese über den Verdauungstrackt problemlos aufgenommen, dann kann eine Vollwertkost nach mediterraner Art (mit unverarbeiteten Nahrungsmitteln), die weitestgehend aus Gemüse, Obst, Bohnen/ Hülsenfrüchten, gesunden Fetten und magerem Protein besteht, alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe liefern. Die besten Quellen für Magnesium sind Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse. Bei einer wenig ausgewogenen Ernährung oder Problemen bei der Aufnahme kann eine Ergänzung mit einem Magnesiumpräparat durchaus sinnvoll sein.
Davon gibt es eine Vielzahl auf dem Markt, wovon einige besser sind als andere. Anorganisches gebundenes Magnesium (z.B. Oxid und Chlorid), ist das billigste und wird mit einer Bioverfügbarkeit von 4 % nur sehr wenig absorbiert. Magnesium, das an Zwischenstoffe des Zitronensäurezyklus gebunden ist (Citrat, Fumarat, Malat und Succinat), besitzt die höchste Bioverfügbarkeit von 90 %.
Magnesium spielt eine bekannte und entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit. Es ist auch sehr wirksam bei der Behandlung von vielen Krankheitszuständen. Trotz seiner offensichtlichen Bedeutung, wird die Größe des Magnesiummangels in unserer Bevölkerung im Laufe der Zeit voraussichtlich noch schlimmer und niemand scheint dies zu bemerken. Aus diesem Grund zählt Magnesium zu den am meisten unterschätzten Mineralstoffen.
Link zum Originaltext mit Literaturangaben
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Magnesium und die Aminosäure L-Taurin wirken synergetisch zusammen, um eine optimale Magnesiumaufnahme durch den Körper sicherzustellen und Mängel zu beseitigen.