Auszug aus einem Fachbeitrag von Dr. Krysten De Souza aus Kanada
Sie machen uns glücklich, helfen uns zu schlafen, beeinflussen unsere Stimmung und halten unseren Stoffwechsel auf Trab. Sie besitzen die Fähigkeit, Chaos in unserem Leben anzurichten, und ohne sie können wir nicht leben: Hormone.
Hormone sind körpereigene Signalstoffe, die in unserem Körper signifikante physiologische Veränderungen erzeugen. Wir besitzen beispielsweise Hormone zur Steuerung unserer Sexualfunktionen, Körpertemperatur, Knochengesundheit und unseres Stoffwechsels. Mancher Hormone sind wir uns bewusst - jedoch nur, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten.
Werfen wir einen Blick auf die weiblichen Sexualhormone. In einer perfekten Welt würde jede Frau einem 28-tägigen Zyklus mit perfekt synchronisierten Hormonkonzentrationen folgen und somit niemals unter prämenstruellen Symptomen leiden. Leider ist dies für sehr viele Frauen nicht der Fall.
Was aber bringt unsere Hormone aus dem Gleichgewicht?
Stress: Wenn wir uns eine Wippe mit Östrogen auf der einen und Progesteron auf der anderen Seite vorstellen und wir beginnen, etwas von dem Progesteron wegzunehmen (um beispielsweise bei Stress Cortisol zu bilden), dann sieht es so aus, als ob ein Östrogenüberschuss vorliegt, obwohl die Östrogenkonzentration sich nicht geändert hat. Die Symptome für hohe Östrogenwerte umfassen z.B. empfindliche Brüste, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Schwankungen des Blutzuckerspiegels.
Stressmanagement kann daher helfen, das hormonelle Gleichgewicht wieder herzustellen. Hilfreich kann dabei sein, sich in Meditation zu üben und Übungen zur Stressbewätigung in den Alltag einzubauen. Auch ausreichender Schlaf ist wichtig.
Medikamente: Die Einnahme von Hormonpräparaten wie die Antibabypille oder eine Hormonersatztherapie wirken sich auf das Hormongleichgewicht aus. Die Nebenprodukte des Östrogenstoffwechsels sind für die Leber oft schwierig abzubauen und können sich im Körper ansammeln, wobei sie den Gesamtöstrogenspiegel anheben. Grundsätzlich ist bei der Einnahme jeglicher Hormone eine optimale Leber- und Darmfunktion sehr wichtig, um einen optimalen Stoffwechsel sicherzustellen und die Ansammlung von Hormonen im Körper zu verhindern.
Hormone im Essen: Hormone werden in der konventionellen Tierhaltung eingesetzt und kommen in den meisten Fleisch- und Fischerzeugnissen, Eiern und Milchprodukten vor, die in unseren normalen Supermärkten verkauft werden.
Über die Wirkung dieser Hormone auf den Menschen ist sehr wenig bekannt –Wissenschaftler sind sich uneins darüber, ob diese Hormone beispielsweise die Senkung des Alters der ersten Regelblutung (Menarche) beeinflussen und ein erhöhtes Risiko für Krebs durch eine hohe Belastung mit Östrogenen bestehen könnte.
Ungesunde Lebensweise: Hormone werden im Fettgewebe gespeichert. Wenn wir uns nicht regelmäßig bewegen, sind wir nicht in der Lage, die gespeicherten Hormone zu mobilisieren. Auf der anderen Seite kann exzessiver Sport auch schädlich für unsere Gesundheit sein. Wenn der Körperfettanteil zu niedrig ist, können Hormone nirgendwo gespeichert werden und der gesamte Menstruationszyklus kommt zum Erliegen. Maßhalten ist der Schlüssel zu den meisten Dingen und Sport ist da keine Ausnahme!
Überlastete Ausscheidungswege: Weil Hormone fettlösliche Substanzen sind, werden sie in der Leber verstoffwechselt und durch den Darm ausgeschieden. Verstopfung verstärkt unser Hormonungleichgewicht und führt dazu, dass Hormone vom Darm resorbiert werden und zurück ins Blut gelangen. Wir sollten deswegen für eine gute Verdauung sorgen, um rundum gesund zu bleiben!
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