Auszug aus dem Artikel "Quercetin A compound from fruits and vegetables with a wide range of health benefits”
von Erin Balodis, MSc, ND
Quercetin ist eine Verbindung aus der Klasse der Flavonoide, die mitunter auch als Bioflavonoide bezeichnet werden und zu den Stoffen zählen, die für die Farbe in Früchten und Gemüsen verantwortlich sind. Epidemiologische Studien belegen, dass ein höherer Flavonoid-Anteil in der Ernährung mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist.[2]
Dem Quercetin werden zahlreiche positive Wirkungen auf den Körper zugeschrieben, u. a. seine stark antioxidative Wirkung. Seit den 90er Jahren weisen Ergebnisse epidemiologischer Studien auf eine inverse Korrelation zwischen der Quercetinaufnahme und dem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen hin. Studien belegen, dass Quercetin den Blutdruck senkt.[8] Ferner geht man davon aus, dass Quercetin gefäßerweiternd wirkt[11] und möglicherweise eine Wirkung auf das Angiotensin-konvertierende Enzym (ACE) besitzt,[12] das den Blutdruck senkt, wenn es gehemmt wird. Ergebnisse von Studien, die eine Reduzierung von oxidiertem Cholesterin und eine Blutdrucksenkung belegen, sind vielversprechende Hinweise darauf, dass Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen oder Risikogruppen für solche Erkrankungen von einer Behandlung mit Quercetin profitieren könnten.
Eine der bekannteren Anwendungen von Quercetin in der alternativen Medizin basiert auf seiner Wirkung gegen Allergien. Zellstudien ergaben, dass Quercetin die Freisetzung von Histamin aus den durch ein Allergen stimulierten Zellen hemmte.[15] In zwei randomisierten kontrollierten Studien wurden positive Wirkungen von supplementiertem Quercetin im Zusammenhang mit den durch Pollen verursachten Allergiesymptomen nachgewiesen, insbesondere im Zusammenhang mit juckenden Augen.[16, 17] Eine jüngere Studie zeigte außerdem, dass Quercetin zu einer signifikanten Verbesserung von Kontaktdermatitis und Lichtempfindlichkeit führt.[18]
Quercetin wurde auch im Zusammenhang mit der Behandlung von Asthma untersucht. Zellstudien zufolge besitzt Quercetin die Fähigkeit, Atemwegsgewebe zu entspannen, das zuvor zu einer Kontraktion angeregt wurde.[19] Anhand von Tierstudien wurde gezeigt, dass schon eine einzige Dosis Quercetin eine Erweiterung der Bronchien (Bronchodilatation) bewirken kann.[20]
Viele der positiven Wirkungen von Quercetin sind seiner entzündungshemmenden Wirkung zuzuschreiben. In Zellstudien wurde nachgewiesen, dass es die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen hemmt, wie u. a. den Tumor-Nekrosefaktor-Alpha (TNF‑α)[21] und Interleukin‑8 (IL‑8).[22] Daneben wirkt Quercetin antioxidativ, was ebenfalls zu seiner entzündungshemmenden Wirkung beitragen könnte. Zellstudien, bei denen Quercetin zur Behandlung eingesetzt wurde, ergaben nicht nur einen Rückgang der proinflammatorischen Zytokine, sondern auch von anderen entzündungsfördernden Verbindungen, die an der Zerstörung von Gelenken beteiligt sind, wie z. B. bei rheumatoider Arthritis.[26]
Entzündungen spielen bei Krebs eine wesentliche Rolle, und viele Therapien zielen zur Vorbeugung und Behandlung auf eine Reduzierung der Entzündung ab. Quercetin ist hier keine Ausnahme und hat sich in Zusammenhang mit seiner antioxidativen Wirkung und anderen potentiell krebshemmenden Mechanismen[28] bei zahlreichen Krebsarten als vielversprechende Substanz herausgestellt. Interessanterweise hat man zudem festgestellt, dass Quercetin die Effizienz von einigen Chemotherapeutika verbessern kann, indem es die Empfindlichkeit der Krebszellen für diese Arzneistoffe erhöht[29] und, in Tiermodellen, die Gewebe vor Strahlenschäden schützt.[30]