Parodontitis ist das Ergebnis einer Zahnfleischentzündung, auch als Gingivitis bezeichnet, die ein ernsteres Stadium erreicht hat. Sie zeichnet sich durch geschwollenes, gerötetes und blutendes Zahnfleisch und Mundgeruch aus. Schwere Parodontitis betrifft 10-15 % aller Erwachsenen, während die moderate Form bei 40-60 % der erwachsenen Bevölkerung auftritt. Trotz ihrer weiten Verbreitung wird sie kaum als chronische, entzündliche Erkrankung mit weitreichenden gesundheitlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit wahrgenommen.
Parodontitis wird primär von Bakterien verursacht, die die lokale chronisch entzündliche Erkrankung fördern. Diese chronische Entzündung zerstört das zahnhaltende Gewebe einschließlich Weichgewebe und Knochen. Die V-förmige Spalte, die jeden Zahn umgibt, ist ideal für das Wachstum von Bakterien, weil sie von der Reinigungsfunktion des Speichels unberührt bleibt. Mundbakterien lagern sich an der Oberfläche des Zahns an und verursachen eine Gingivitis. Die Entzündungsreaktion erzeugt dann einen punktuellen Knochenverlust, woraus sogenannte Zahnfleischtaschen entstehen. Sobald sich Zahnfleischtaschen bilden und die Entzündung des Gewebes weiterbesteht, vermehren sich Bakterien, die Parodontitis verursachen, wie z.B. P. gingivalis.
Wenn sie unbehandelt bleibt, kann die Parodontitis zu Zahnverlust führen und weitreichende Auswirkungen auf entferntere Gewebe und Organe hervorrufen. Die Infektionserreger können einen chronischen Entzündungsprozess in Gang bringen, der zu systemischen oder organspezifischen Erkrankungen an einem anderen Ort im Körper führen kann. Die Mundhöhle spiegelt den allgemeinen Gesundheitszustand einer Person wieder und kann genutzt werden, um Warnzeichen für Krankheiten zu erkennen. Die Parodontitis wurde in Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Frühgeburten mit geringem Geburtsgewicht, rheumatoider Arthritis und Atemwegsinfektionen gebracht.
Eine naturheilkundlichen Behandlung von parodontalen Erkrankungen zielt auf die Verkürzung der Wundheilungszeit, die Verbesserung der Membran- und Kollagenintegrität, die Verringerung von Entzündungen und Schäden durch freie Radikale sowie die Stärkung des Immunstatus ab.
Epigallocatechingallat (EGCG) ist das Hauptcatechin, das in grünem Tee vorkommt und bei der Behandlung von Parodontitis eingesetzt werden kann. EGCG besitzt eine entzündungshemmende Wirkung auf menschliche gingivale Fibroblasten, Zellen mit der Fähigkeit Bindegewebe zu produzieren. Die Catechinmenge, die in einer Tasse grünem Tee enthalten ist, reicht aus, um das Haftvermögen von P. gingivalis zu verringern.
Vitamin C stärkt die Funktion des Immunsystems und beeinflusst Infektionen. Eine Unterversorgung mit Vitamin C kann zur Schwere einer Parodontitis beitragen, so dass eine ausreichende Zufuhr einen gewissen Schutz darstellt. Parodontale Erkrankungen sind mit oxidativem Stress und der Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies verbunden. Vitamin C besitzt eine antioxidative Wirkung und kann so oxidativen Stress neutralisieren
Ein Mangel an Vitamin D kommt sehr häufig vor und steigert das Risiko für zahlreiche Erkrankungen einschließlich Parodontitis.
Blutwurz besitzt weitreichende antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Gotu Kola und Granatapfel fördern die Heilung von Gewebe und modulieren Immunreaktionen.
Allgemeine präventive Maßnahmen gegen Parodontitis umfassen mindestens zweimal tägliches Zähneputzen, die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide, die Verwendung einer Mundspülung um bakterielle Plaque und die Anfälligkeit für Gingivitis zu reduzieren sowie eine ausgewogene Ernährung. Regelmäßige Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen helfen dabei, einen hohen Standard oraler Hygiene aufrechtzuerhalten.
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