Ein Fachbeitrag von Ariane Hauck und Helena Krenn, Heilpraktikerinnen
Symbolisch wird dem Ei in den antiken Kulturen und Religionen die Bedeutung für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt zugesprochen, es wird sogar als Ursprung von Mensch und Welt angesehen.
Schriftliche Aufzeichnungen des Namens »Osterei« fand man erstmals im Jahr 1615 bei einem Straßburger Handwerksmeister und schon 1617 wird von beschrifteten, bemalten und geätzten Ostereiern berichtet. Im Frankreich des Mittelalters weihten die Priester am Karfreitag hart gekochte Eier in einem rot gefärbten Wasserbad, um diese dann zum Osterfest als Essen anzubieten.
Aber schon seit dem 12. Jahrhundert werden Eier gefärbt und zeitaufwändig bemalt und mit aufwändigen filigranen Techniken verziert und schließlich als Symbol des Lebens verschenkt. Viele Brauchtümer gibt und gab es rund um die Ostereier, so auch über das Ostereiersuchen, dessen ursprüngliche Bedeutung und Entstehung der Tradition bis heute nicht ganz eindeutig gesichert ist.
In den mittelalterlichen Klöstern waren sie ein beliebtes Grundnahrungsmittel, welches unterschiedlich zubereitet wurde.
Heute schätzen viele Menschen nach wie vor das Ei als Quelle von Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Dabei ist ein weiterer Nährstoff, das Cholesterin, vielleicht gar nicht so schädlich wie immer angenommen wurde. Grundsätzlich ist dieses Lipid (Fett) als Baustein für die Körperzellen unentbehrlich, auch für die Bildung bestimmter Hormone wird es z.B. benötigt. Allerdings kann der Körper den größten Teil des Cholesterins selbst herstellen. Er ist also nur zu einem geringen Maße auf die Aufnahme von Nahrungscholesterin angewiesen.
Ein bedeutendes Beratergremium in den USA hat seine Empfehlungen bzgl. Eiverzehr schon dementsprechend angepasst: Die Experten fanden nach eigenen Angaben in wissenschaftlichen Studien keine validen Argumente, um vor dem Eierkonsum zu warnen.
Mengenmäßig führt das Vitamin A die Nährwerttabelle an, aber auch die B-Vitamine, die der Körper z.B. für die Funktion der Nervenzellen benötigt, kommen reichlich im Hühnerei vor. Unter den Mineralstoffen sind vor allem Kalzium, Phosphor, Natrium und Eisen mengenmäßig am stärksten vertreten. Aber auch die enthaltenen Proteine sind ausgesprochen wertvoll durch die hohe biologische Verfügbarkeit.
Aber auch die Eierschalen sind zu wertvoll, um sie wegzuwerfen. In ihnen enthalten sind wiederum wichtige Mineralien. Das Häutchen zwischen Ei und Schale, die Eierschalenmembran, entspricht zu 100 % dem menschlichen Knorpel und kann daher helfen, diesen wiederaufzubauen. Ohne Nebenwirkungen kann diese Membran als Nahrungsergänzungsmittel ergänzend eingenommen werden, weil es so wichtige Stoffe, wie mineralische Substanzen, Glykosaminoglykane und Strukturproteine wie Kollagen und Elastin, Hyaluronsäuren, Glucosamin und Chondroitin enthält.
Diese Vorteile haben sich auch in klinischen Studien eindeutig gezeigt. Das Ei ist also insgesamt ein kleines, starkes Kraftpaket, mit dem wir gerade in der Osterzeit wieder viel Freude haben können, ohne schlechtes Gewissen!
Eine Besonderheit in Bezug auf Nährwerte und Vitalstoffe stellt das Ei der Wachtel, der kleinsten bekannten Hühnerart, dar. Mit seinen 12 Gramm ist es deutlich kleiner als ein Hühnerei und besitzt eine harte robuste Schale, die sich nur durch Anritzen mit einem Messer gut öffnen lässt. Diese Schalen können Sie trocknen und danach im Standmixer zu Puder verarbeiten. 1 Esslöffel täglich mit einem Spritzer Zitronensaft und einem Esslöffel Fischöl genossen stabilisiert Knochen, Haare und Nägel. Auch als natürlicher Dünger ist es empfehlenswert.
In Rezepten rechnet man als Hühnereiersatz das Verhältnis 6:1. Alle Zubereitungsarten sind möglich und geben Eierspeisen eine außergewöhnlich delikate Note. Das kleine Kraftpaket trumpft mit einem perfekten Aminosäureprofil auf, besonders das Lysozym ist stark vertreten, es verhindert die Vermehrung schädlicher Mikroorganismen im Körper. Zur Stärkung des Immunsystems bei zehrenden Erkrankungen, zur Verbesserung chronischer Entzündungen, zum Knochenaufbau bei Osteoporose und zur Linderung von Verdauungsstörungen wird es erfolgreich als funktionelles Superlebensmittel eingesetzt. Positive Aspekte liegen auch auf der Herz- und Gefäßgesundheit, sowie bei Diabetes vor. Sie können auch von Hühnereiweiß-Allergikern problemlos verzehrt werden. Die sehr dekorativ anzusehenden Minieier haben mehr Calcium, Zink, B Vitamine sowie Vitamin E unter der Schale, als Ihre großen „Geschwister“. Ausprobieren können wir wärmstens empfehlen.
Lecker als warmes Frühstück oder als proteinreiche Abendmahlzeit sind 6 pochierte Wachteleier in 500 ml Knochenbrühe von Nahani mit Karotte, Sellerie und Schnittlauch veredelt.
Ein leckeres Rezept nicht nur zu Ostern sind mit Wachteleiern gefüllte Hackfleischbällchen auf grünem Salatbett mit Wildpreiselbeeren.
Und zum Abschluss noch ein Powerdrink: 4 Wachteleier, 1 Teelöffel Knochenbrühe, eine halbe Banane, 1 Dattel, 250 ml Pflanzenmilch (nach gusto), Zimt, Tonka Vanille mixen und genießen!
Frohe Ostern!
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