Ein Fachbeitrag von Ariane Hauck und Helena Krenn, Heilpraktikerinnen
Nicht nur in Zeiten wie diesen, in denen viele zu Hause sind, im Home-Office, Online-Schooling und wenig Bewegung machen können, ist Übergewicht eine Herausforderung. Gewichtskontrolle ist eigentlich eine lebenslange Aufgabe. Damit meinen wir aber nicht nur die klassische Adipositas (Fettsucht), sondern auch ein Ungleichgewicht in der Fettverteilung – z. B. den „Rettungsring“ in der Mitte unseres Körpers. Dieser kann auch auf eine falsche Verteilung unserer Darmbakterien hinweisen, aber natürlich auch ein Aufruf sein, seinen Lebensstil zu verändern.
Leider ist aber auch eine entsprechende genetische Veranlagung eine weitere Ursache für Übergewicht. Wenn dann auch noch weniger Energie verbraucht wird, als mit der Ernährung aufgenommen werden kann, wird sich das Körpergewicht stetig und fast unmerklich erhöhen.
Der aktuelle Lebensstil begünstigt die Entwicklung vor allem auch bei Stress, denn auch dieser trägt dazu bei, dass wir an Körpermasse – an den falschen Stellen – zunehmen.
Das Übergewicht definiert sich nach dem Body Mass Index (BMI), von der WHO festgelegt, und wird berechnet in: Körpergewicht in Kilogramm, geteilt durch Körpergröße in Metern, hoch 2. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas.
Oft treten Begleiterkrankungen auf, wie Herz-Kreislauf-Probleme, Probleme in den Gelenken, Diabetes 2, das sogenannte „Metabolische Syndrom“ mit zusätzlichem erhöhtem Blutdruck.
Wer leichtes Übergewicht hat, kann es mit natürlichen Mitteln versuchen, bei starkem Übergewicht empfehlen wir den Gang zum Therapeuten.
Zuerst ist eine Kombination aus Ernährungsanpassung und Bewegung die Basis für Erfolg. Extreme Diäten sollte man unbedingt vermeiden, weil oft der berühmte Jo-Jo-Effekt eintritt und es dadurch immer schwieriger wird, kontinuierlich abzunehmen.
Schon im Ayurveda (indische Heilkunde) ist bekannt, dass es sehr wichtig ist, beim Abnehmen, das innere Verdauungsfeuer (Agni) anzutreiben und damit auch Stoffwechselschlacken (Gegenspieler) auszuscheiden. Diese kann man oft durch Beobachtung einer belegten Zunge erkennen – dieser Belag kann auch als ein Warnsignal gedeutet werden. So ist parallel dazu wichtig, auch den Darm zu sanieren und die Verdauungsorgane zu unterstützen.
Es gibt viele natürliche Stoffe, die den Stoffwechsel ankurbeln können und die Fettverbrennung unterstützen:
Garcina cambogia (Tamarinde) ist so eine Pflanze, die mehrere Wirkfaktoren vereint: Sie hat antidiabetische, appetithemmende und Fett verbrennende Wirkung. Studien haben gezeigt, dass ein wertvoller Bestandteil der Pflanze, das HCA, die Fettbildung reduzieren kann und auch auf den Cholesterin- und Triglycerid-Spiegel positiv wirkt. Kalorien verbrennen sich mit mehr Energiefreigabe und verwandeln sich weniger in gespeicherte Fette. Bei schweren Leberproblemen sollte die Einnahme mit einem Therapeuten besprochen werden. Der Extrakt kann den Blutzuckerspiegel senken; er sollte bei Patienten, die Medikamente gegen Diabetes Typ 2 einnehmen, vermieden werden. Garcinia kann auch den Serotoninspiegel erhöhen, was zum einen gut ist, aber bei Einnahme von Antidepressiva (einschließlich Wiederaufnahmehemmern), das Serotonin-Syndrom verursachen könnte. Obwohl Garcinia cambogia für die Gewichtskontrolle sehr beliebt ist, haben viele Studien auch auf mögliche entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Wirkungen hingewiesen.
Die Kolanuss, aus Afrika, ist eine natürliche Quelle von Koffein, das die Darmperistaltik und Verdauung anregt, Müdigkeit bekämpft und Hunger reduzieren kann.
Der Inhaltsstoff EGCG (Epigallocatechingallat), zur Gruppe der Flavonoiden gehörig, aus dem Grüntee, ist bekannt für seine Stoffwechsel anregende Wirkung. Er fördert auch die Fettverbrennung, schützt die Leber und kann die Entgiftungsmechanismen anregen.
Eine ayurvedische Pflanze, Gymnema sylvestre, hat eine durch Studien belegte Blutzucker senkende Aktivität – sie ist sozusagen eine Zuckerzerstörerin! Sie reduziert auch den Heißhunger auf Süßes und hilft ebenfalls das Bauchvolumen zu reduzieren. Allgemein unterstützt sie bei Übergewicht, ist aber auch ein wichtiges Mittel bei Diabetes!
Chrom ist bekannt für seine Körperfett und Körpergewicht reduzierend Wirkung, indem es die Insulinsensibilität steigert. Als Spurenelement ist es für die Steuerung des Blutzuckers ebenso wichtig, wie für seine Appetit hemmende Wirkung. Eine Studie aus Texas zeigt, dass es bei einer Einnahme von mehr als 200 Microgramm bei nahezu allen Versuchspersonen zu einem merklichen Fettabbau und einem Aufbau von Muskelmasse kam.
Wir empfehlen auch gerne den Cayennepfeffer und den Ingwer, weil beide auch die Gewichtsabnahme fördern können und die Verdauung ankurbeln (Verdauungsfeuer). Sie fördern allgemein den Fettstoffwechsel und helfen auch dabei, toxische Stoffe loszuwerden.
Entgiftung und Ausleitung, vor allem auch des Bindegewebes, ist für uns eine wesentliche Begleittherapie beim Abnehmen. Dabei empfehlen wir gerne die Spirulina Alge, die B-Vitamine und Bitterstoffe, um die Leberentgiftungsphasen zu unterstützen.
Besonders im Frühjahr und in der aktuellen Zeit tut es sehr gut, immer wieder zur Entlastung 1 bis 2 Tage Fastenkuren mit Wildkräutern, Obst und Gemüse-Säften zu versuchen – besonders für diejenigen, denen eine längere Fastenzeit nicht gut bekommt.
Hier ein Rezeptvorschlag für einen stoffwechselaktivierenden Wildkräuter-Smoothie: ein paar Blätter Bärlauch oder 3 Tropfen Bärlauchtinktur, eine Handvoll Brennessel, Löwenzahnblätter und -wurzeln, im Winter Grünkohlblätter dazu, wenn vorhanden Blaubeeren dazu oder eine Beeren-Mischung, ergänzend Nahani GrünPlus und Nahani Lupinensamen-Pulver (pflanzliches Protein) dazu geben. Alle Blätter und Beeren sorgfältig waschen und dann in einen Entsafter geben und entsaften, in Flaschen füllen, evtl. mit etwas Wasser auffüllen, in den Kühlschrank. 2 Tage davon trinken.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.