Glücklich, gut gelaunt und stressfrei durch den Tag zu kommen, wünschen sich wohl alle. Stress, Unruhe und Angst sind vielschichtige Probleme, die von zahlreichen Faktoren abhängen. Die geistige Gesundheit verhält sich dynamisch. Sie reflektiert unsere genetische Konstellation und die Art, in der diese mit der Collage aus Lebenserfahrungen und Situationen interagiert, denen wir in unserem Alltag begegnen. Spezifische Nährstoffe können jedoch dazu beitragen, die Serotoninproduktion zu erhöhen, für eine ausgeglichene Stimmungslage zu sorgen sowie Angstgefühle zu verringern.
L-5-Hydroxytryptophan (L-5-HTP) zum Beispiel gehört zu den Nährstoffen, die die Serotoninproduktion anregen. Serotonin ist der Neurotransmitter, der die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Teilen des Gehirns regelt, um auf Stimmung, Appetit, gesundes Schlafverhalten, Schmerzempfinden, Lernen, Gedächtnis, etc. zu wirken. Auch die Aminosäure L-Tryptophan erhöht die Serotoninproduktion zur Verbesserung der Laune und gesunder Schlafmuster.(1,2)
Folsäure ist in seiner aktiven Form als Methylfolat all denen nützlich, die an Depressionen oder anderen Gemütsstörungen leiden. Vitamin B12 schützt die Nervenzellen und regt die Serotoninproduktion an. Vitamin B6 hilft dem Körper, Neurotransmitter zu produzieren, die an den komplexen Funktionen des Nervensystems mitwirken, die uns letztendlich ausmachen. Darüber hinaus haben diese drei Nährstoffe eine gemeinsame positive Wirkung: Sie haben die Fähigkeit, Homocystein zu verstoffwechseln. Ein erhöhter Homocysteinspiegel kann sich negativ auf die Stimmung auswirken.(3,4,5)
Vitamin D3 hat ebenso einen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit. Niedrige Vitamin-D-Werte sind der gemeinsame Nenner, der bei Personen mit Depressionen und saisonal-affektiver Störung (SAD) anzutreffen ist.(6)
Gaba ist ein Neurotransmitter, der die Aktivität der Alpha Welle im Gehirn erhöht, was einem Zustand der Entspannung entspricht.(7)
Die Aminosäure L-Theanin fördert die Produktion von Dopamin und Serotonin, die sich positiv auf die Gemütsverfassung und Stimmung auswirken.(8)
Die Rinde der Magnolie (Magnolia officinalis) und des Amur-Korkbaums (Phellodendron amurense) wurden traditionell als entspannend wirkende Mittel zur Linderung von Stress und Angstzuständen genutzt.(9)
San-qi-Extrakt (Panax notoginseng) besitzt neuroprotektive Eigenschaften, die Angstgefühle unterdrücken und einen Zustand der Entspannung herbeiführen.(10)
Neben all dieser Nährstoffe gibt es natürlich auch verschiedene weitere Möglichkeiten, gegen Stress, Unruhe und schlechte Stimmung vorzugehen. Immer mehr Forschungen beschäftigen sich zum Beispiel mit dem Einfluss der Natur auf die körperliche und mentale Gesundheit. Von traditionellen Heilern der Ayurveda-Medizin und in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden Aufenthalte in der Natur schon über Jahrhunderte als Heilmethode verschrieben. Heutzutage ermöglichen wissenschaftliche Technologien, die Wirkungsweise und das Ausmaß der Beeinflussung eines Aufenthalts in der Natur auf unsere Gesundheit zu messen. Zum Beispiel können Veränderungen in der Gehirnaktivität festgestellt werden, wenn Studienteilnehmer sich unterschiedliche Bilder ansehen. Beim Anblick einer Stadtlandschaft werden Teile im Gehirn aktiviert, die mit Stress und Ängsten in Verbindung stehen. Im Gegensatz dazu werden für Emotionen,Stabilität und Liebe verantwortliche Gehirnteile aktiviert, wenn der Teilnehmer sich Naturbilder anschaut.(11)
1. Attenburrow, M. J., Williams, C., Odontiadis, J., Powell, J., Van de Ouderaa, F., Williams, M., & Cowen, P. J. (2003). The effect of a nutritional source of tryptophan on dieting‐induced changes in brain 5‐HT function. Psychological medicine, 33(8), 1381‐1386. 2. Mischoulon, D., & Fava, M. (2002). Role of S‐adenosyl‐L‐methionine in the treatment of depression: a review of the evidence. The American journal of clinical nutrition, 76(5), 1158S‐1161S. 3. Skarupski, K. A., Tangney, C., Li, H., Ouyang, B., Evans, D. A., & Morris, M. C. (2010). Longitudinal association of vitamin B-6, folate, and vitamin B-12 with depressive symptoms among older adults over time. The American journal of clinical nutrition, 92(2), 330-335. 4. Coppen, A., & Bolander-Gouaille, C. (2005). Treatment of depression: time to consider folic acid and vitamin B12. Journal of Psychopharmacology, 19(1), 59-65. 5. Alpert, J. E., Mischoulon, D., Nierenberg, A. A., & Fava, M. (2000). Nutrition and depression: focus on folate. Nutrition, 16(7), 544-546. 6. Jorde, R., Sneve, M., Figenschau, Y., Svartberg, J., & Waterloo, K. (2008). Effects of vitamin D supplementation on symptoms of depression in overweight and obese subjects: randomized double blind trial. Journal of internal medicine, 264(6), 599‐609. 7. Enna, S. J., & Möhler, H. (Eds.). (2007). The GABA receptors (pp. 1‐18). New York, NY, USA: Humana Press. 8. Kobayashi, K., Nagato, Y., Aoi, N., Juneja, L. R., Kim, M., Yamamoto, T., & Sugimoto, S. (1998). Effects of L‐theanine on the release of alpha‐brain waves in human volunteers. Nippon Nogeikagaku Kaishi, 72(2), 153‐157. 9. Talbott, S. M., Talbott, J. A., & Pugh, M. (2013). Effect of Magnolia officinalis and Phellodendron amurense (Relora®) on cortisol and psychological mood state in moderately stressed subjects. Journal of the International Society of Sports Nutrition, 10(1), 37. 10. Xiang, H., Liu, Y., Zhang, B., Huang, J., Li, Y., Yang, B., ... & Zhang, H. (2011). The antidepressant effects and mechanism of action of total saponins from the caudexes and leaves of Panax notoginseng in animal models of depression. Phytomedicine, 18(8), 731‐738. 11. Selhub, E. and A. Logan. Your brain on nature: The science of nature’s influence on your health, happiness, and vitality. Mississauga ON: Wiley, 2012, 256 pages.