Ingwer findet als Küchengewürz sowie als Arzneidroge Verwendung. Der unterirdische Hauptspross des Ingwers, das Ingwer-Rhizom (auch irreführend Ingwerwurzelstock genannt ) wird äußerst vielfältig genutzt. Aktuelle medizinische Studien haben in ihren Befunden die traditionelle Anwendung von Ingwer als entblähend, den Gallefluss fördernd, sowie als Hustenmittel bestätigt. Ausserdem gilt als gesichert, dass Ingwer die Nährstoffaufnahme erleichtert.
Ingwer regt den Stoffwechsel an und verbessert die Fettverbrennung, außerdem ist er hilfreich bei Erkältungen, Husten, Grippe und Fieber. Gerade jetzt im Winter und kurz nach den Festtagen könnten diese Eigenschaften besonders interessant sein.
Es wurde gezeigt, dass die meisten medizinischen Effekte von Ingwer auf seine Scharfstoffe (Gingerol und Shogaol) zurückzuführen sind. Aktuelle Forschungsberichte, veröffentlicht in renommierten Fachzeitschriften (z.B. Lancet), bestätigen die traditionelle Anwendungsweisen von Ingwer; bezüglich der Reisekrankheit und Übelkeit wurde eine Überlegenheit gegenüber Medikamenten gefunden. Ingwer kann den Magen beruhigen und den Gallefluss fördern.
Zingiber officinale ist aber auch bekannt für seine expektorante Wirkung in den oberen Atemwege, indem es Husten stillt und die Freisetzung von Bronchialsekret fördert. Wegen seiner diaphoretischen Wirkung, indem es die Schweißproduktion und Zirkulation fördert, wird Ingwer auch bei Erkältungen und leichten Fieberzuständen eingesetzt. Schon seit langem gilt Ingwertee als ein Mittel der ersten Wahl bei Halsentzündungen, Erkältungen und Grippe.
Neuere Studien untersuchten auch die Wirkung von Ingwer auf den Cholesterinspiegel und Blutgerinnung und ergaben positive Befunde. Die Struktur des Scharfstoffs Gingerol ähnelt der des bekannten Antikoagulans Aspirin, was die ähnlichen Effekte der beiden Stoffe auf Prostaglandine erklären könnte. Ingwer ist auch ein sehr effektives natürliches Antibiotikum und starkes Antioxidans.
Bei Schuppenflechte gibt es positive Rückmeldungen aus der klinischen Anwendung, die evtl. auf die Wirkung von Ingwer auf die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzyme zurückzuführen ist (Menschen mit Schuppenflechten haben oft weniger Magensäure und Verdauungsenzyme). Neben Ginkgo biloba, Rosmarin und Vinpocetin gilt Ingwer auch als mögliches Mittel zur Behandlung von Vertigo (Schwindel).
Nicht nur für Menschen, die den starken und scharfen Geschmack von Ingwer nicht mögen, sind Ingwerkapseln eine gute Alternative. Auch angesichts möglicher Schadstoffbelastungen der Frischware ist an die Einnahme gut kontrollierter Trockenpräparate zu denken.