Der Medizinalpilz Hericium (Hericium erinaceus) ist auch unter den Namen „Igelstachelbart“, „Löwenmähne“, „Affenkopfpilz“ oder „Gehirn-Pilz“ bekannt und hat großes therapeutisches Potential. Nach heutigen Studien wurde bestätigt, dass an der Aussage, wer Hericium konsumiert, hätte Nerven wie Drahtseile und ein Elefantengedächtnis, durchaus was dran sein könnte. Er enthält Wirkstoffe, die als Hericenone und Erinacine bezeichnet werden und für die nachgewiesen wurde, dass sie das Nervenwachstum für ein besseres Gedächtnis anregen. Studienergebnissen zufolge wirken sie vorbeugend gegen die durch Amyloid-beta-Eiweiß verursachten Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten (u.a. die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit, die Erinnerung, das Lernen, das Problemlösen, der Wille, aber auch Emotionen gehören dazu), was bei neurogenerativen Erkrankungen, zum Beispiel Demenzerkrankungen wie Alzheimer, Multiple Sklerose, Parkinson und Neuropathien von wichtiger Bedeutung ist. Einer Studie zufolge führte eine tägliche Nahrungsergänzung mit 3 g Igelstachelbart über einen Zeitraum von 16 Wochen bei Patienten mit leichten kognitiven Störungen zu einer signifikanten Verbesserung ihrer kognitiven Fähigkeiten im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Außerdem stellte sich heraus, dass der Igelstachelbart stimmungsaufhellend wirkt und sich Depressionen, Angstgefühle und Gereiztheit nach Selbsteinschätzungen von Patienten nach einer vierwöchigen Einnahme verringerten.
Aufgrund seiner stark regenerierenden Wirkung auf die Magenschleimhaut wurde der Hericium in China Gegenstand umfangreicher Studien im Zusammenhang mit der Verdauungsfunktion und mit Magengeschwüren. Zusätzlich können die in diesem Pilz enthaltenen Ballaststoffe nur von den im Darm angesiedelten Bakterien metabolisiert werden, was sich positiv auf die Entwicklung einer intakten Darmflora auswirkt und im Sinne der Erhaltung einer gesunden Darmfunktion einen sehr interessanten präbiotischen Effekt ergibt.
Der Igelstachelbart wurde ferner aufgrund seiner antidiabetischen Wirkungen untersucht, da er die Cholesterinwerte senkt, reduzierend auf die Konzentrationen der Triglyceride und Fettsäuren wirkt und die Blutzuckerwerte und Fettanteile reguliert, was besonders für die Bekämpfung von Fettleibigkeit und Erkrankungen im Zusammenhang mit Übergewicht eine wichtige Rolle spielt.
Dieser Medizinalpilz zeichnet sich besonders durch seinen hohen Anteil an Proteinen und wichtigen Mineralstoffen wie Selen, Germanium und Zink aus und beinhaltet alle essentiellen Aminosäuren sowie Polysaccharide, die modulierend auf das Immunsystem wirken und einen tumorhemmenden Effekt haben. Seine spezielle Heilwirkung ist auf einen Synergieeffekt zurückzuführen, der sich durch die vielen in diesem Pilz enthaltenen Wirkstoffe ergibt.
Dank seiner festen Konsistenz und köstlichen Aromen eignet er sich außerdem hervorragend für verschiedene Gerichte – nicht nur vielseitig als Medizinalpilz sondern auch in der Küche!