Osteoporose ist eine chronische Erkrankung, bei der die Knochenmineraldichte abnimmt. Die Knochen werden zunehmend brüchiger und poröser und die Anfälligkeit für Knochenbrüche steigt.
Osteoporose wird oft mit hohem Alter und Frauen in Verbindung gebracht. Tatsächlich sind meistens Frauen nach der Menopause betroffen, wenn die Östrogenproduktion abnimmt (primäre Osteoporose). Aber auch Männer können erkranken und es gibt bestimmte Risikofaktoren wie entzündliche Darmerkrankungen, Rauchen sowie bestimmte Medikamente wie Kortison oder Antihormontherapien, die den Abbau der Knochendichte begünstigen (sekundäre Osteoporose).
Die Knochendichte ist das Ergebnis einer ständigen Dynamik im knochenauf-, um- und abbauenden Prozess. Am Knochenstoffwechsel sind zwei Arten von Zellen beteiligt: Osteoblasten einerseits, die kontinuierlich Knochengewebe aufbauen, und Osteoklasten andererseits, die das Knochengewebe aufbrechen und Kalzium und andere Mineralstoffe in die Blutbahn entlassen, was zu Knochenabbau führt. Bei Osteoporose ist dieses perfekte Zusammenspiel gestört und es wird mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut.
Faktoren wie Sport, die Aufnahme von Schlüsselnährstoffen wie beispielsweise Proteine, Kalzium und Vitamin D, Hormone wie Östrogen und Androgene erhöhen die Osteoblasten-Aktivität. Ein Mangel an Östrogen, einseitige Ernährung, Koffein, erhöhter Alkoholkonsum oder ein erhöhter Kortikosteroidenspiegel begünstigt die Osteoklasten Aktivität, was zu Knochenabbau führt.
Eine der besten Maßnahmen für den Erhalt und sogar zur Erhöhung der Knochendichte und Reduzierung des Knochenbruchrisikos ist regelmäßige sportliche Betätigung. In einem Bericht über die Auswirkung von Sport auf die Knochen aus dem Jahr 2016 wird älteren Menschen eine Kombination aus verschiedenen Übungen empfohlen: zügiges Gehen, Nordic Walking, Wandern und Laufen für die Ausdauer, Gymnastik für die Beweglichkeit (Bewegungstraining), ebenso Herz-Kreislauf-Übungen sowie Widerstand- und/oder Krafttraining. Viele Fachleute empfehlen einfach regelmäßige sportliche Betätigung 3-5 Mal wöchentlich; in unserer bewegungsarmen Gesellschaft ist letztlich jede Art von Bewegung von Nutzen, um fit zu bleiben.
Die zweite wohl wichtigste Komponente für Knochen- und Muskelaufbau ist die Proteinzufuhr. Proteine liefern die strukturellen Bausteine der Knochen und stimulieren Wachstumsfaktoren (wie den IGF-1), der das Knochenwachstum fördert. Obwohl manche Quellen behaupten, dass sich eine erhöhte Proteinzufuhr negativ auswirkt, da diese zur Ausleitung von Kalzium über den Urin und damit zu einem Mangel führt; scheint es, dass Proteine die Kalziumabsorption im Darm erhöhen, und sich somit der Kalziumhaushalt ausgleicht. Milchprodukte, Fisch und Fleisch, aber auch Nüsse, Mandeln, Hülsenfrüchte oder Tofu haben einen hohen Gehalt an Proteinen.
Die Hauptmineralkomponente der Knochen ist Kalzium und wird deshalb häufig verschrieben, um die Knochendichte aufrechtzuerhalten. Es wird empfohlen, Kalzium nicht isoliert, sondern kombiniert mit anderen Nährstoffen aufzunehmen, da dies einen Synergieeffekt zwischen verschiedenen Mikronährstoffen erzeugt und somit ihre positiven Effekte verstärkt.
Beispielsweise führte die gleichzeitige Einnahme von Kalzium und Vitamin D3 zu zusätzlich 25% geringerem Knochenabbau. Zu ähnlichen Ergebnissen kam man bei Nährstoffen wie Magnesium, Zink, Bor, Silizium, Mangan und Vitamin K.
Auch die Form des Kalziums ist von großer Bedeutung. Es ist bestätigt, dass Kalzium Hydroxylapatit eine höhere Bioverfügbarkeit aufweist und die Knochenmineraldichte stärker zunimmt.