Wie viel Zeit haben Sie diese Woche im Freien verbracht? Für die meisten von uns lautet die Antwort wohl: „nicht viel“... Tatsächlich gibt es eine allgemeine Tendenz dazu, immer mehr Zeit am Tag in Innenräumen sowie geschlossenen Transportmitteln zu verbringen. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die im Grünen verbrachte Zeit um ca. 50% reduziert. In Bezug auf das Thema Gesundheit denkt kaum jemand gleich an Natur, uns fallen eher technische Fortschritte, z. B. bei der Behandlung von Krankheiten ein.
Immer mehr Forschungen beschäftigen sich mit der Hypothese, dass in der Natur verbrachte Zeit eine entscheidende Rolle für unsere körperliche und mentale Gesundheit spielt. Von traditionellen Heilern der Ayurveda-Medizin und in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden Aufenthalte in der Natur schon über Jahrhunderte als Heilmethode verschrieben. In der westlichen Medizin wurde der Einfluss der Natur auf unsere Gesundheit erst vor kurzer Zeit entdeckt. Im Jahr 1984 zum Beispiel machte ein Forscher die interessante Beobachtung, dass sich die Genesungszeit der sich von einer Gallenblasen-Operation erholenden Personen unterschied, wenn sie im selben Raum liegend Aussicht auf Bäume anstatt an eine Wand hatten!(2)
Heutzutage ermöglichen wissenschaftliche Technologien, die Wirkungsweise und das Ausmaß der Beeinflussung eines Aufenthalts in der Natur auf unsere Gesundheit zu messen. Zum Beispiel können Veränderungen in der Gehirnaktivität festgestellt werden, wenn Studienteilnehmer sich unterschiedliche Bilder ansehen. Beim Anblick einer Stadtlandschaft werden Teile im Gehirn aktiviert, die mit Stress und Ängsten in Verbindung stehen. Im Gegensatz dazu werden für Emotionen, Stabilität und Liebe verantwortliche Gehirnteile aktiviert, wenn der Teilnehmer sich Naturbilder anschaut.(2)
Ein Aufenthalt in der Natur hat offenbar bedeutende und umfassende Auswirkungen auf unsere körperliche Gesundheit. Er wird mit der Senkung des Blutdruck- und Blutzuckerspiegels, verbesserter Immunfunktionen und verringerter Fettleibigkeit in Zusammenhang gebracht.(2) Eine in Kanada durchgeführte Studie hat zudem ergeben, dass sich die gefühlte Gesundheit von Anwohnern durch die Pflanzung zusätzlicher Bäume in ihrer Wohnstraße erhöhte. Auch wurde ein Zusammenhang zwischen zusätzlich gepflanzter Bäume und weniger Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes erkannt.(3)
Die Natur beeinflusst auch das kognitive und emotionale Wohlbefinden. Studien belegten Verbesserungen von Stresswerten, kognitiven Funktionen, Impulskontrolle, Gedächtnis, bei Angst- und Depressionssymptomen, erhöhete Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz bei Erwachsenen und bessere Schulleistungen bei Kindern. Auch eine erhöhte Kreativität, Neugierde und die Fähigkeit zu Problemlösung konnte festgestellt werden.(2)
Weitere faszinierende Studien befassten sich mit in der Erde vorkommenden Mikroorganismen und psychischer Gesundheit. Es gibt zahlreiche Studienergebnisse zum Zusammenhang zwischen nützlichen Bakterien und guter Stimmung. In einer Studie wurden durch den Kontakt mit einer häufig vorkommenden, harmlosen Erdbakterie gar verbesserte Ergebnisse bei Depressionen festgestellt! Als Teil einer Behandlung bei Gemütsstörungen kann es also durchaus nützlich sein, vermehrt Zeit in der Natur und mit Gartenarbeit zu verbringen und sich dabei die Hände schmutzig zu machen.(2)
Es gibt viele Möglichkeiten, sich vermehrt in der Natur aufzuhalten. Schon kleine Veränderungen im Alltag können einen Unterschied machen: Statt einem Bummel durch die Einkaufsstraßen ein Spaziergang im Park, ein Mittagessen im Freien mit Blick ins Grüne, die Wahl eines Fensterplatz mit Aussicht auf einen Park.... Wer keine eigenen Gärtnermöglichkeiten hat, ist zum Unkrautjäten im Garten von Freunden sicher sehr Willkommen! Versuchen Sie, der Natur Ihre volle Aufmerksamkeit zu widmen, um den höchsten Nutzen aus dem Aufenthalt zu ziehen. Gemäß Studien haben auch Naturgeräusche, Bilder, Gerüche und körperliche Empfindungen ihre Wirkung auf die Gesundheit.(2) Selbstverständlich kann der Aufenthalt in der Natur gleich mit weiteren Übungen für mehr psychisches und körperliches Wohlbefinden genutzt werden.
Ein Artikel von Dr. Monique Aucoin, BMSc, Naturärztin, Canada
Originaltext und Literaturangaben
Auch bei windigem oder feuchtem Wetter und kühleren Temperaturen ist es also gut, sich im Freien aufzuhalten – und dabei darauf zu achten, die körpereigenen Abwehrkräfte zu unterstützen und zu stärken. Dies kann über die regelmäßige Verwendung von Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Kümmel, Cayennepfeffer und Oregano sein, da diese stärkende Wirkung auf das Immunsystem haben. Oregano ist auch in Form von Öl erhältlich, womit die Heilkraft konzentrierter ist und viel stärker als beim getrockneten Kraut. Durch seinen hohen Anteil an Carvacol wirkt Oregano-Öl hervorragend auf das Immunsystem und ist hilfreich zur Vorbeugung und Behandlung von Schnupfen, Erkältungen, Grippe und anderen Viren- und auch Bakterieninfektionen.