Fachbeitrag von Dr. Theresa Nicassio, Psychologin
"Einen Garten zu pflanzen bedeutet, an das Morgen zu glauben."-Audrey Hepburn
Einer der unerwarteten Nebeneffekte der Pandemie war für viele die Gelegenheit, einfacher und bodenständiger zu leben.
Den Geist zur Ruhe zu bringen und die Gelegenheit zu nutzen, sich mit der Natur zu verbinden und Zeit im Garten zu verbringen, ist für viele von uns zu einer neuen Lebensweise geworden. Die Verbindung mit dem Land ist eine Quelle des Trostes und mehr als nur ein Zeitvertreib: Gartenarbeit kann auch auf einer tiefen "Seelen"-Ebene sehr nährend sein. Der Gedanke, dass die Gartenarbeit eine Form der Therapie darstellt, die psychisch und physisch transformierend, kostengünstig und ein Weg zu mehr Selbstständigkeit sein kann, kann für viele ein entscheidender Wendepunkt im Leben sein. Und das Beste ist, dass es unglaublich viel Spaß machen kann!
Hier sind einige Überlegungen dazu, wie man sich von der Weisheit der Erde leiten lassen kann, um mehr Gutes in seiner eigenen Welt zu kultivieren. Das geschieht auf eine Art und Weise, die die Seele bereichert und eine neue Perspektive dafür eröffnet, wer man ist und wie man etwas in der Welt bewirken kann.
Das Wiederentdecken des kindlichen Staunens und der Ehrfurcht
Ein Leben wie in Trance mit den immer wiederkehrenden Alltäglichkeiten, der Geschäftigkeit und den Erwartungen raubt einem die Vitalität, die Neugier und die Fähigkeit des Staunens. Wenn man im Garten den Boden pflegt, die winzigen Samen sät und die Pflanzen, die vor einem heranwachsen, behutsam hegt, verändert einen die Erkenntnis, nützlich zu sein und man empfindet darüber große Freude.
Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass Erwartungen an sich selbst und die eigene persönliche Anspruchshaltung eine toxische Landschaft schaffen, in der das Unkraut der Opferrolle keimt und gedeiht und unser eigenes persönliches Wohlbefinden sowie bedeutende Beziehungen in unserem Leben sabotiert. Das einfache Gegenmittel, die Dankbarkeit durch achtsames Beobachten und Wertschätzung zu kultivieren, schafft den fruchtbaren Boden, der Freude ermöglicht und Beziehungen bereichert.
Wenn Stress eine gute Sache ist
Es gibt eine interessante Allegorie zu einer Pflanze, um die beschriebenem Zusammenhänge besser zu verstehen: der Himalaya-Buchweizen. Dieser wird seit über 3.000 Jahren angebaut und ist seit Jahrhunderten für seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile bekannt. Das Besondere an der Pflanze ist ihre extrem hohe Dichte an Phytonährstoffen. Diese einzigartige Erbstückpflanze entwickelte sich zu einem wahren Kraftpaket, weil sie einer Vielzahl von extrem schwierigen Umweltbedingungen, wie Trockenheit, extreme Kälte und nährstoffarme Böden standhalten musste. Durch diese Anpassung hat die Pflanze im Laufe der Jahrhunderte ein äußerst robustes Immunsystem entwickelt, von dem wir profitieren, wenn wir sie essen. Die Lektion über die Möglichkeiten, leistungsfähiger und vitaler zu werden, indem man Wege findet, mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden, ist eine wertvolle Weisheit für uns alle.
Machen Sie einen Unterschied
Wussten Sie, dass jeder Teelöffel Erde so viele Mikroben enthält, wie es Menschen auf dem Planeten gibt? Die Pflege des Bodens und die Umwandlung von abgestorbenem oder verödetem Schmutz in gesunden und belebten Boden ist eine wunderbare Möglichkeit für jeden von uns, etwas zu bewirken, selbst wenn es nur eine Tasse auf einmal ist.
Unsere schnelllebige Welt und die existenziellen Probleme und Herausforderungen vor denen wir stehen, können überwältigend sein und bei manchen auch zu einem Gefühl von Hilflosigkeit führen. Aber jeder kann etwas bewirken. Mit jeder Tasse Erde, die man durch die Regeneration mit organischer Vegetation nährt, kann man einen bedeutenden Einfluss auf Billionen von Lebewesen haben, die alle zu unserem globalen Nahrungsnetz beitragen. Das Beste daran ist, dass es nichts kosten muss, denn alles, was man dazu braucht, sind Reste von Bio-Lebensmitteln, die man zu Kompost verarbeitet.
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