Auszug aus einem Fachartikel von Elena Zarifis, ND (Naturopathic Doctor) aus Kanada.
In Forschung, Gesundheitsmedien und Gesundheitsberufen wird viel Wert auf unser Darmmikrobiom und seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit gelegt - wie es sein sollte! Unser Darmmikrobiom spielt so viele Rollen für unsere Gesundheit und beeinflusst eine Vielzahl von Systemen in unserem Körper: Immunität, Neurotransmitterproduktion, Vitaminproduktion, Stimmungsregulation, Gehirngesundheit, Entzündungen, Eisenstatus, biochemische Wege usw.
Der menschliche Körper wird von etwa 38 Billionen Bakterien besiedelt, wobei der Dickdarm die dichtesten und metabolisch aktivsten Populationen beherbergt.
Von besonderem Interesse für diesen Beitrag ist, dass in Studien eine verminderte mikrobielle Vielfalt mit einer Veranlagung für allergische Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht wurde und zu einem erhöhten Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma sowie zu einer erhöhten Veranlagung für pulmonale Virusinfektionen führt.
Das Darmmikrobiom wird durch viele Faktoren wie Ernährung, Stress, Bewegung, Infektionen, Medikamente, Verdauung, Reisen, Umwelt und mehr beeinflusst. Alle diese Faktoren können das Darmmikrobiom in Richtung einem Überwachsen schädlicher Bakterienarten gegenüber nützlicher Arten verschieben. Dies wird als Dysbiose bezeichnet und kann sich sowohl auf den Magen-Darm-Trakt als auch auf die allgemeine Gesundheit negativ auswirken.
Das Lungenmikrobiom ist dynamisch und wird während unseres gesamten Lebens vom Darmmikrobiom beeinflusst und umgekehrt. Diese bidirektionale Kommunikation wird als Darm-Lungen-Achse bezeichnet und gewinnt in der Forschungswelt mehr und mehr an Beachtung.
Die Verbindung zwischen Darm und Lungen wird gut durch Daten gestützt, die besagen, dass 50 % der Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen und Dysbiose auch eine verminderte Lungenfunktion haben.
Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Infektionen der Atemwege (bspw. durch das Influenzavirus verursacht) zu einer veränderten Darmmikrobiota- und Magen-Darm-Problemen führen können.
Lunge und Darm sind Teil unseres Immunsystems und eine Entzündungsreaktion, Infektion oder Dysbiose in einem dieser Organe kann sich in dem anderen widerspiegeln.
Ganz einfach ausgedrückt kann man sagen, dass Bakterien und Metaboliten von Bakterien (SCFAs genannt) die Verbindung zwischen Lunge und Darm steuern. Die Kommunikation zwischen Lunge und Darm erfolgt durch systemische Zirkulation des Blut- oder Lymphflusses, die SCFAs (die Immunzellen aktivieren und entzündungshemmend sind), immunologische Informationen, Bakterien und Bakterienfragmente enthalten.
Was können wir tun, um unseren Darm gesund zu halten?
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit Vollwertkost, einschließlich viel, viel Gemüse aller Art und aller Farben, ist ein wichtiger Grundpfeiler für die Darmgesundheit.
Kohlenhydratreiches oder stärkehaltiges Gemüse sollte nicht ausgeschlossen werden, weil sonst sehr wichtige nützliche Bakterien ausgehungert werden, die von diesen Gemüsesorten und ihren Fasern leben.
Stress wirkt sich negativ auf die Vielfalt und das Gleichgewicht unseres Mikrobioms aus. Daher ist Stressmanagement für die Darmgesundheit von größter Bedeutung.
Lebensmittel, die zu Dysbiose und Entzündungen führen können, sollten vermieden werden. Dazu zählen u.a. Zucker, künstliche Süßstoffe, raffinierte und industriell verarbeitete Lebensmittel.
Probiotische Nahrungsquellen oder Nahrungsergänzungsmittel führen zu einer Ansiedlung nützlicher Bakterien im Darm.
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