Auszug aus einem Fachbeitrag von Dr. Salna Smith, ND, Kanada
Es wird viel darüber gesprochen, was wir essen sollten, um uns gesund zu ernähren, seltener jedoch machen wir uns Gedanken über das „wie“.
Chronische, niederschwellige Stressfaktoren sind in der westlichen Gesellschaft heute die Norm, viele Menschen fühlen sich dauerhaft gestresst und dies wirkt sich auch auf das Essverhalten aus: in der U-Bahn, während wir sprechen und laufen, im Auto, bei der Arbeit am Computer, während Meetings, vor dem Fernseher... und wir nehmen uns definitiv keine Zeit, zu schmecken oder unser Essen richtig zu kauen.
Es ist eher die Norm, das Essen herunter zu schlingen und sich nicht auf den Augenblick zu konzentrieren. Dieses Essverhalten in Verbindung mit Fertigprodukten und schnellen ungesunden Snacks - schon haben wir das Rezept für ein Desaster. Wenn wir uns jedoch auf das Essen konzentrieren - also tatsächlich kauen, schmecken und schlucken - fördern wir die Fähigkeit unseres Körpers, unsere Nahrung zu verdauen und die Nährstoffe aufzunehmen. Auf diese Weise gewinnen wir mehr Energie, eine bessere Konzentration und mehr Gelassenheit, unseren Alltag zu meistern.
Um unser Essen optimal zu verdauen, müssen wir jedoch in einer Art Ruhezustand sein. Dies fördert den Blutfluss zum Verdauungssystem, optimiert die Verdauungssäfte der Gallenblase, des Magens und der Bauchspeicheldrüse, um die Nahrung zu zerkleinern und für eine gesunde Darmflora (und weniger Blähungen) zu sorgen. Das erlaubt eine optimale Peristaltik im Dickdarm und sorgt für eine bessere Ausscheidung. Mit anderen Worten, wenn wir ruhig und bewusst essen, können wir die Nahrung viel besser verwerten.
Achtsames, bewusstes Essen kann auf unterschiedliche Weise geleistet werden, die nachfolgenden Tipps sind keinesfalls vollständig. Wenn wir uns für eine oder zwei Übungen des achtsamen Essens entscheiden und heute damit beginnen, sind wir bereits auf dem besten Weg.
Sich nicht ablenken lassen - der Fernseher und Radio sollte aus und das Telefon auf leise geschaltet werden. Genießen wir entweder die Stille oder die Zeit mit der Familie am Tisch (= Gespräche).
Das Essen genießen - Achtsames Essen meint nicht eine übermenschliche Konzentration, sondern vielmehr, dass man eine Wertschätzung für die Nahrung entwickelt: woher sie kommt, wie sie zubereitet ist und einfach das Genießen des Essens. Das kann man praktizieren bei allem, was man zu sich nimmt, von einem Salat bis zur Pizza.
Langsamer essen - Das kann zu Beginn für manchen wie eine Qual sein, 20-mal kauen, bevor man schluckt und die Gabel zwischen den Bissen ablegen. Versuchen wir aus „langsamer essen“ eher ein „Genießen und Schmecken“ zu machen.
Das Essen auf dem Teller servieren - Eine scheinbar unnötige Feststellung, aber wer es eilig hat, isst tatsächlich oft aus einer Tüte. Das Essen auf einen Teller serviert, in möglichst kleinen Portionen, erlaubt es uns, zu sehen, was wir zu uns nehmen und es zu genießen (Vgl. Tipp 2).
Nicht vergessen zu atmen - Empfohlen werden drei Mal tiefes Atmen aus dem Bauch (Zwerchfellatmung) vor und nach den Mahlzeiten. Tief einatmen, sodass sich der Bauchnabel hebt. Die Schultern dabei möglichst ruhig halten. Das vermittelt einen Augenblick der Ruhe und fördert die Verdauung.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.