Auszug aus dem Artikel "Alzheimer’s Disease – Natural Approaches”
von Philip Rouchotas, MSc, ND
Von der Alzheimer-Krankheit sind typischerweise acht Bereiche betroffen: Gedächtnis, Sprachvermögen, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, konstruktive Fähigkeiten, Orientierungsfähigkeit, Problemlösungs-vermögen und funktionale Fähigkeiten. Die ersten Symptome der Alzheimer-Krankheit treten im Allgemeinen ab einem Alter von 60 Jahren auf. Wissenschaftler und Forscher gehen davon aus, dass die Krankheit mit der Ablagerung von Plaques im Gehirn zusammenhängt. Diese Plaques verhindern in zunehmendem Maße ein normales Funktionieren der Nervenzellen, bis sie irgendwann absterben. Die Alzheimer-Krankheit wird normalerweise auf Basis der Vorgeschichte des Patienten und der Beobachtung seines Verhaltens diagnostiziert. Auch einige Bildgebungsverfahren, wie z. B. ein CT oder MRI, können zur Diagnose eingesetzt werden, sind jedoch eventuell nur im fortgeschrittenen Krankheitsstadium wirklich hilfreich. Das US-amerikanische Institut zur Erforschung von Gehirn- und Nervenerkrankungen (National Institute of Neurological Disorders and Stroke, NINDS) und die Alzheimer’s Association in Chicago hat für die Diagnose von Alzheimer Kriterien aufgestellt, die im Jahr 2007 überarbeitet wurden.[2] Zu diesen Kriterien zählt das Vorhandensein von kognitiven Beeinträchtigungen und ein vermutetes Demenzsyndrom auf der Grundlage bestätigter neuropsychologischer Tests.
Heute zielen die primären Behandlungsmethoden für Alzheimer auf eine Abmilderung oder Stabilisierung der Symptome ab, doch die verfügbaren Arzneimittel können am fortschreitenden Verlust der Gehirnzellen nichts ändern. Die Wirkung der heute erhältlichen Medikamente beruht auf einer Erhöhung der Konzentrationen des chemischen Neurotransmitters Acetylcholin im Gehirn. Das führt zu einer leichten Verbesserung der kognitiven Funktionen, wie z. B. dem Gedächtnis. Diese Mittel sind jedoch auch mit Nebenwirkungen verbunden, wie etwa Durchfall, Schwindel, Benommenheit, extreme Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen.[3] Außerdem gibt es eine Reihe von Krankheitsbildern, die die Anwendung dieser Arzneimittel bei bestimmten Patienten von vornherein verbieten. Daher kann es lohnenswert sein, zur Behandlung auch einige Änderungen des Lebensstils in Betracht zu ziehen und die Ernährung mit natürlichen Vitaminen, Supplementierungen und pflanzlichen Mitteln zu ergänzen.
Die wissenschaftlichen Belege für die Wirkung von Ginkgo (Ginkgo biloba) zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit sind etwas kontrovers, es sind jedoch auf jeden Fall Studien vorhanden, welche die positiven Wirkungen anhand von validierten Bewertungsmethoden bestätigt haben. Ferner ist Ginkgo ausgesprochen gut verträglich. Die zweite von uns untersuchte Pflanze ist Bacopa monnieri (Kleines Fettblatt). Bacopa wird in Indien zur Verbesserung des Gedächtnisses, zur Schmerzlinderung und zur Behandlung von Epilepsie genutzt. Es ist ein Antioxidans und schützt die Nervenzellen im Gehirn und zeigte positive Wirkungen zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit und des Gedächtnisses bei Menschen; im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit wurden jedoch bislang noch keine spezifischen Studien durchgeführt. Studien an Tieren haben aber spezifische positive Wirkungen und eine gute Verträglichkeit belegt.
Die Aromatherapie mit ätherischen Ölen von verschiedenen Pflanzen, wie u. a. der Zitronenmelisse, haben wir hier ebenfalls untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Symptome wie starke Gemütserregungen bei Demenz durch eine Aromatherapie abgemildert werden können. Außerdem gibt es Hinweise, dass sich Angstgefühle durch eine Aromatherapie abschwächen.
Zum Schluss haben wir uns mit Musik-Therapien auseinandergesetzt. Eine Studie ergab, dass eine Musik-Therapie bei Alzheimer-Patienten das Aggressionsniveau und ihre Aufregung verringerte und ihre Gemütsverfassung und Kooperationsbereitschaft bei der Ausführung täglicher Aufgaben verbesserte. Bestimmte Arten von Musik können außerdem durch die Auslösung bestimmter Emotionen eine direkte Hilfe sein, um dem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen. Es gibt noch andere wissenschaftlich untermauerte, natürliche Therapieansätze, die hier nicht beschrieben wurden, die jedoch ebenfalls eventuell in Erwägung zu ziehen sind, wie z. B. die Akkupunktur.[11]